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Kinder als Totengräber: Das darf nicht sein!


Kinder als Totengräber: Das darf nicht sein!



Liebe Leserinnen und liebe Leser,

ich habe heute diese Mail bekommen - und die hat mich so ja traurig gemacht, dass ich die gleich mal hier veröffentliche.

Mit traurigen Grüßen,
Lilli Cremer-Altgeld


Liebe Frau Cremer-Altgeld,

als ich die Geschichte von Jawad*, 8, und seinem Bruder Yazan*, 15 Jahre alt, erfuhr, konnte ich sie kaum glauben. Die Jungen erleben während des Krieges in Syrien Dinge, die kein Kind je erleben sollte.

Die Familie musste schon mehrmals vor den heftigen Kämpfen im Norden des Landes fliehen. Nun hat ihr Vater am Stadtrand von Idlib Arbeit auf einem Friedhof gefunden. Sein Verdienst ist jedoch sehr gering und der sechsköpfigen Familie fehlt es an allem. Das Geld reicht kaum fürs Essen. Kleidung und Schulmaterial können sie sich nicht leisten.

Anstatt zur Schule zu gehen, helfen Jawad und Yazan dem Vater deshalb bei der Friedhofspflege: Sie heben Gräber aus, bestatten die Toten, gießen die Pflanzen. Sie hoffen auf ein kleines Trinkgeld, um damit das Familieneinkommen aufzubessern. Doch gerade der 15-jährige Yazan wäre wie früher gern wieder in der Schule:
"Es ist hart, wenn ich meine Freunde sehe: Der eine hat den Abschluss schon in der Tasche, der andere gerade die Prüfung bestanden. Ich wünsche mir so sehr, dass mein Vater irgendwann genug Geld hat und wir zur Schule gehen können."
 
Yazan, 15 Jahre alt
Der 8-jährige Jawad kennt nur das Leben im Krieg und war noch nie in der Schule. Er erinnert sich mit Schrecken an die Zeit, bevor die Familie nach Idlib floh:
"Die IS-Kämpfer töteten viele Menschen. Früher habe ich mit meinen Freunden draußen gespielt. Jetzt gibt es niemanden mehr, mit dem ich spielen kann. Sie sind alle gestorben."
Jawad, 8 Jahre alt
Liebe Frau Cremer-Altgeld, dies darf und kann nicht die Erinnerung an eine Kindheit sein!
Wir können diese furchtbaren Erlebnisse zwar nicht auslöschen, aber wir müssen gemeinsam alles versuchen, das Leben dieser Kinder besser zu machen. Diese Kinder brauchen Hoffnung! Wie Jawad und Yazan leiden Millionen Mädchen und Jungen in Syrien unter den physischen und psychischen Folgen extremer Gewalt und Instabilität. Mehr als 2,1 Millionen syrische Kinder gehen aktuell nicht zur Schule. Sie verpassen wichtige Jahre ihrer Schulbildung, obwohl sie wie alle Kinder ein Recht auf Bildung haben.

Nächste Woche ist Tag der Menschenrechte. Das ist wie immer der Aktionstag  unserer Hilfsaktion für syrische Kinder "Ein Schal fürs Leben", die wir gemeinsam mit der Frauenzeitschrift BRIGITTE durchführen. Auch dieses Jahr unterstützen die Aktion viele prominente Persönlichkeiten, darunter Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Journalistin Sandra Maischberger. Gemeinsam mit zehntausenden Menschen tragen sie den Schal, um ihre Solidarität mit den Kindern Syriens zum Ausdruck zu bringen.
Wie in den Jahren zuvor fließen 10 Euro pro verkauftem Schal als Spende in unsere Hilfsprojekte in und um Syrien. Wir setzen uns vor allem dafür ein, dass Kinder geschützt sind und zur Schule gehen können. Außerdem stellen wir Unterkünfte, Nahrungsmittel, sauberes Trinkwasser sowie Hygieneartikel bereit.
Ich lade Sie, liebe Frau Cremer-Altgeld, herzlich ein mitzumachen: Tragen auch Sie an unserem Aktionstag, dem 10. Dezember, den Schal fürs Leben und setzen Sie so ein Zeichen der Hoffnung. Natürlich können Sie die Aktion auch ohne Schal mit einer Spende unterstützen. Und bitte erzählen Sie ihren Freunden und Bekannten von der Aktion: auf Facebook oder Instagram oder einfach im richtigen Leben. Damit möglichst viele Menschen mitmachen und Syriens Kinder eine Zukunft haben. Vielen Dank!

Ihre
Susanna Krüger
Vorstandsvorsitzende
Save the Children Deutschland

* Namen geändert
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